Annotation |
"Novemberkatzen taugen nichts", sagt Ilses Mutter. "Niemand will sie". Und niemand will eigentlich Ilse. Der Vater nicht, der die Familie verlassen hat, die Oma nicht, die sowieso schon Ilses Schwester aufzieht, die Brüder nicht, die Ilse für doof halten. Und auch die anderen Kinder nicht, die ihr "Ilse, Bilse" nachrufen. Aber es gibt auch Schönes im Leben. Ein Kätzchen zum Beispiel. Die Erfahrung, dass die Mutter sie braucht. Und auch der kranke Helmut freut sich, wenn Ilse ihn besucht. Ilse hat Wünsche wie viele Kinder, aber wenig Möglichkeiten, sie durchzusetzen. Sie schwankt zwischen Hinnehmen und Aufbegehren und lebt dabei ihr Leben, festgefügt in ihrem sozialen Rahmen, der sie trotz allem trägt und schützt. |